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Allerseelen - Wer erbt von Biden?

Aktualisiert: 18. Dez. 2024




Sketch 2.11.2024


Personen:


Friedrich Freigeist (Friedrich, etwa 64, sieht aus wie Anfang 50, geistreich und nachdenklich)

Gisella Freigeist (Gisella, seine Frau, pragmatisch und - wenn sie ausgeschlafen hat wie heute -mit einem wachen Humor)


Szene: Zwischen Tür und Angel, es ist Allerseelen, es ist ein trüber Mittag. 

Friedrich im Bademantel zieht Gisella in die bequemen Sessel im Wohnzimmer und starrt gedankenverloren aus dem Fenster. Gisella noch vom Bett zersaust setzt sich im Bademantel ihm gegenüber.


Friedrich:

Sag mal, Gisella, ist der Biden eigentlich ein Christ oder gar Katholik?


Gisella:

(trocken) Woher zum Kuckuck soll ich das wissen? Bist du nicht eher mit ihm verwandt als ich?


Friedrich:

(legt den Kopf schief) Ha! Verwandt… (grübelt) Das ist doch der Punkt, nicht wahr? Sind wir nicht alle irgendwie verwandt? Sogar die Juden und die Moslems… und die Frauen… und die anderen auch. Auch die Chinesen!


Gisella:

(hebt eine Augenbraue) Friedrich, das ist nicht dein Erbe, das sind deine Tagträume. Wie kommst du überhaupt auf so was?


Friedrich:

(verschwörerisch) Na, es ist doch Allerseelen! An so einem Tag sollte man doch mal überlegen, was einem hinterlassen wird… und ich dachte, vielleicht könnte auch Biden uns ein bisschen was vererben?


Gisella:

(lacht) Du hoffst wirklich, dass der Präsident der USA sich daran erinnert, dass irgendwo in Wien ein Freigeist auf ein Erbe wartet?


Friedrich:

Ach, warum nicht? Schau, Gisella – die Welt ist klein. Am Ende, wenn wir alle irgendwie verwandt sind… sollte Biden doch ein bisschen an uns denken, oder?


Gisella:

(schüttelt den Kopf) Du und deine Verwandtschaftstheorien. Weißt du, Friedrich, ich finde das faszinierend. Jedes Jahr, zu Allerseelen, wirst du ganz sentimental und philosophisch. Erst Biden, nächstes Jahr vielleicht Putin oder der Papst?


Friedrich:

(enthusiastisch) Der Papst! Ein erleuchteter Gedanke, Gisella! Wenn wir alle Menschen sind, dann haben wir doch auch irgendwie… göttliches Erbe, nicht?


Gisella:

(lächelt und legt ihm eine Hand auf die Schulter) Friedrich, wenn das so wäre, würden wir nicht in diesem kleinen Wohnzimmer sitzen und philosophieren, sondern in einem Palazzo in Italien Wein trinken.


Friedrich:

(lacht) Na gut, vielleicht bist du ja doch recht… Aber denk mal drüber nach! (schaut träumerisch in die Ferne) Wer weiß, vielleicht vergisst Biden uns ja doch nicht. Vielleicht, wenn der Tag kommt und er seine Memoiren schreibt…


Gisella:

(verdreht die Augen) Memoiren? Also, wenn er uns etwas hinterlässt, dann vielleicht seine Memoiren… in irgendeinem alten Schrank, den keiner mehr lesen will.


Friedrich:

(zuckt die Schultern) Na ja, besser als nichts, oder? Am Ende sind wir doch alle nur… Erinnerungen füreinander.


Gisella:

Ja, und am Ende… erinnert sich vielleicht niemand an uns beide, Friedrich, außer uns selbst. Aber das sollte uns doch reichen, meinst du nicht?


Friedrich:

(legt seine Hand auf ihre) Wahrscheinlich hast du recht. Aber ich sage dir was – sollten wir je im Lotto gewinnen, dann schreiben wir unsere Memoiren. Die könnten die Menschen zum Lachen bringen, vielleicht sogar an Allerseelen.


Gisella:

(schmunzelt) Nur du, Friedrich, nur du… Warten wir einfach ab. Vielleicht erben wir ja doch noch was – vom Leben selbst.


Beide lachen und blicken in Gedanken versunken aus dem Fenster. Draußen scheint eine sanfte Herbstsonne, das muss der Klimawandel sein, früher hat es immer genebelt oder geregnet Anfang November.


Ende

 
 
 

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